Was kann man alles tun, um besser und gesünder zu leben? Auf diesen Seiten wollen wir mit verschiedenen Beiträgen diese Frage näher beleuchten.

Nachhaltiger shoppen – so geht’s

„Nachhaltigkeit“ gehört mittlerweile wahrscheinlich zu den meistgenutzten Schlagwörtern überhaupt, doch was bedeutet es eigentlich, wenn wir vom „nachhaltigen Einkaufen“ reden? Und wenn nachhaltiger shoppen sinnvoll ist, wie lässt es sich umsetzen?

Das Wort „Nachhaltigkeit“ versucht grundsätzlich ein Verhalten zu beschreiben, bei dem die Effizienz im Einsatz von Ressourcen im Vordergrund steht. Diese Ressourcen können alles mögliche sein, beispielsweise Zeit, Geld oder die Natur. Im engeren Sinne ist heutzutage mit dem Slogan „nachhaltiges Handeln“ also ein vernünftiges Verhalten gemeint, das gewisse Ressourcen sparend und sinnvoll einsetzt und darüber hinaus „die Zukunft“, also die langfristige Perspektive, im Auge hat. Mit anderen Worten: Sinnvolles Handeln berücksichtigt auch stets, was da kommen mag.

Im gesellschaftlichen Kontext gibt es drei große nachhaltige Themen: Der nachhaltige Umgang mit der Natur, das nachhaltige (kapitalistische) Wirtschaften und, damit eng im Zusammenhang stehend, die nachhaltige Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft und über die Generationen hinweg.

Aber Fragen der Nachhaltigkeit betreffen einen jeden von uns: Ob man sich nun nachhaltig – also im Hinblick auf einen Beruf – ausbilden lässt, nachhaltig – im Hinblick auf die Pension – arbeitet oder eben – ganz banal und alltäglich – nachhaltig wirtschaftet, sprich: nicht über seine Kosten lebt.

Letztere Frage des individuellen, nachhaltig geführten Lebens betrifft nicht nur Ebbe und Flut im eigenen Portemonnaie, sondern steht in direktem Zusammenhang mit einem aktuellen Konsumtrend, nämlich dem des nachhaltigen Konsums. Der wiederum betrifft den Umweltschutz, schont den eigenen Geldbeutel und weitet den eigenen Horizont. Und zwar so:

Nachhaltiger shoppen: Weniger ist mehr

Ja, alter Spruch, aber wahr. Zum einen klappt das, indem man mehr, sprich größere Mengen bzw. Einheiten kauft. Es muss ja nicht gleich die Riesenkonserve Backed Beans vom Großhändler sein, aber bei größeren Mengen und einem gründlichen Preisvergleich winken für gewöhnlich Preisersparnisse. Das ist nachhaltig, weil man so Geld und jede Menge kleine Verpackungseinheiten, also Müll, einspart.

Kaufst du billig, kaufst du zweimal. Schundige Produkte gehen schneller kaputt als Qualitätsware. Letztere ist zwar in der Anschaffung für gewöhnlich teuer, zahlt sich aber dank ihre Güte durch ihre Langlebigkeit aus. Das ist nachhaltiger Konsum, denn dies widerspricht der Wegwerfkultur und schont auch noch die Umwelt.

Wieder- und neu verwenden

Recycling ist nicht neu. Und Upcycling schon gar nicht. Bei letzterem werden alte Produkte und Gegenstände einer neuen Verwendungsfunktion zugeführt. Beispielsweise könnte man ein altes Taxi zersägen und daraus zwei stylische Sofaecken bauen. Überhaupt kann man viele Produkte aus recycelten Materialien kaufen. Das ist nachhaltig, weil alte Rohstoffe auf diese Weise wiedergenutzt werden, statt dass sie auf dem Müll landen.

Oma weiß noch, wie’s geht

Statt immer zu fragen, ob es für dieses oder jenes Problem ein Produkt – oder eine App – gibt, wie wäre es da mit den guten alten Hausmitteln? Mehr noch: Statt giftiger Chemikalien in Putzmitteln lassen sich vielerlei natürliche Wirkstoffe aus der Natur als wahre Zaubermittel zum Putzen und Reinigen verwenden, zum Beispiel Zitronensaft als natürlichen Entkalker! Das ist nachhaltiger, denn diese Mittel kosten weniger und vergiften nicht die Natur.

Engagement, bitte!

Jeder kann seinen Beitrag leisten! Und sei es nur, indem man den Mund aufmacht! Fragen Sie im Laden nachhaltige Produkte nach. Oder machen Sie Vorschläge für ein nachhaltigeres Sortiment. Sparen Sie dabei gegebenenfalls auch nicht mit konstruktiver Kritik. Nachhaltiger shoppen ist also gar nicht so schwer.

 

Wo Bio sich am meisten lohnt

Fragt man ältere Semester, dann sei das mit dem „bio“ alles ein Hype, viel heiße Luft und ein profitabler Gag von Marketingprofis. Schließlich wurden Lebensmittel auch damals schon „gespritzt“! „Und, hat’s uns geschadet?“, hört man da den einen oder anderen fragen.

Na, vielleicht (noch) nicht, denn im Grunde steht außer Frage, dass der massive Einsatz von Insektenschutzmitteln in der konventionellen Landwirtschaft unser Gesundheit erheblich schaden kann, schließlich gelangen die gegen Fraßfeinde, Pilze und weitere Pflanzenschädlinge verstreuten Gifte eben auch in die Ernte und letztlich auf unseren Teller – da hilft auch kein gründliches Waschen.

Dieser Weg der Pestizide bis in unsere Mägen ist nachweisbar, ebenso ahnen wir bereits, dass solche Gifte auch für unseren Organismus schädlich sein müssen. Zahlreiche Studien aus den vergangenen Jahrzehnten verstärken diese Mutmaßungen, und es werden dabei viele Krankheiten, wie Krebs, Parkinson und neurologische Entzündungen mit dem Konsum von mit Pestiziden kontaminierten Lebensmitteln in Verbindung gebracht.

Da ist es umso bedauerlicher, dass insbesondere diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründe besonders viel Obst und Gemüse essen, gerade dann kontraproduktiv handeln, wenn sie dabei lediglich konventionell hergestellte – also mit Pestiziden verseuchtes – Grünzeug konsumieren .

So verwundert es nicht weiter, dass seit geraumer Zeit bei uns Konsumenten ein starkes Bewusstsein für diese Problematik eingesetzt hat, und sich deshalb Nahrungsmittel aus dem kontrolliert biologischen Anbau immer größerer Beliebtheit erfreuen. Bio ist längst kein Trend mehr, der Markt ist heiß umkämpft und hat sich so etabliert, dass auch die einst so schnöden Discounter mittlerweile eigene Bioprodukte anbieten.

Deshalb bio!

Warum man also nicht nur bei Obst und Gemüse, sondern auch bei anderen Nahrungsmitteln nur auf Bioprodukte zurückgreifen sollte, liegt eigentlich auf der Hand: Die Landwirte, die sich dem kontrolliert biologischem Anbau verpflichtet haben, verwenden keine synthetischen Pestizide, Düngemittel und dergleichen. Das bedeutet, dass wir als Konsumenten dieser Erzeugnisse davon ausgehen können, dass wir keine derartigen Gifte mit dem Verzehr aufnehmen.

Darüberhinaus gilt es als erwiesen, dass die ökologische Landwirtschaft den Böden weitaus weniger Schaden zufügt als die konventionelle Agrarindustrie. Die nämlich raubt den Böden relativ schnell alle Lebenskraft durch den Einsatz künstlicher Dünger, giftiger Schädlingsbekämpfungsmittel und dergleichen mehr. Vorzeitige Erosion, Diversität einschränkende Monokulturen sowie eine immense Dezimierung der Pflanzen- und Tierwelt sind die unweigerliche Folge, ganz zu schweigen von der sukzessiven Verseuchung des Trinkwassers.

Dies ist freilich kein Zukunftsszenario, sondern bereits in großen Teilen der Welt die traurige Realität. Was ließe sich also dagegen tun? Die Welt verändern kann man, so besagt es eine neunmalkluge Weisheit unter vielen, indem man bei sich selbst damit beginnt, und zwar bei der Veränderung seines Bewusstseins. Und dieses neue Bewusstsein wird unter anderem durch die Überzeugung gespeist, das Biolebensmittel richtig und gut sind und dass die ökologische Landwirtschaft gefördert werden muss. Will heißen: Jeder Verbraucher hat die Veränderung mit seinem eigenen Konsumverhalten selbst in der Hand.

Bio trotz kleinem Budget

Natürlich kosten Bio-Lebensmittel mehr Geld, weshalb viele Menschen darauf verzichten. Schnell werden stattdessen Argumente gegen Bioprodukte vorgebracht, die die Erzeugnisse der ökologisch kontrollierten Landwirtschaft an sich schlecht machen sollen. So würden Bio-Nahrungsmittel beispielsweise weniger gut schmecken, schneller verderben und überhaupt nicht sinnvoll sein.

Hier wäre es für den Einzelnen, der Fairness halber, wiederum sinnvoll, einmal die Perspektive zu wechseln und sich zu fragen, worauf es bei der eigenen Ernährung wirklich ankommen soll. Stehen der Genuss, die Qualität oder der Preis der Nahrung im Vordergrund und sind jeweils für den Kauf maßgeblich oder eben nicht?

Hat man diese Frage für sich beantwortet, liegen die Prinzipien fest und mit Sicherheit hat man für sich einen Kompromiss gefunden: Es soll gut schmecken und eine vernünftige Qualität zu einem guten Preis haben! Dann wird Ihnen die Auswahl Ihrer Bio-Nahrungsmittel mit diesen Tipps umso einfach fallen:

  • Wählen Sie vor allem dann Bioprodukte, wenn es darauf ankommt, d.h. wenn die konventionellen Varianten dafür bekannt sind, besonders viele Pestizide, Konservierungsstoffe und Ähnliches zu enthalten
  • Sie können dort Geld sparen, wenn Sie nach dem Schema des vorgenannten Tipps auf die gleiche Art mit Lebensmitteln verfahren, bei denen Sie wissen, dass sie im Allgemeinen kaum oder gar nicht „gespritzt“ werden.
  • Vermeiden Sie fettes Fleisch, denn besonders viel Fett deutet auf besonders viele Zugaben hin.
  • Kaufen Sie mehr regionale Erzeugnisse. Dadurch stärken sie die heimische Produktion und haben so mehr Verbindung zu dem Ort und der Umgebung, in der Sie leben. Darüber hinaus wird für Sie die Qualität der Produkte transparenter. Wie heißt es seit Kurzem: „Regional ist das neue bio!“

 

Der beste Grund, um endlich mal früher ins Bett zu gehen

Sie kommen morgens so schlecht aus dem Bett? Oder gar nicht?

Dann liegt das vielleicht daran, dass Sie abends immer bis in die Puppen aufbleiben. Eigentlich banal, aber es kommt noch schlimmer: Einer Studie zufolge leidet auch Ihr allgemeines Glücksempfinden unter Ihrem nächtlichem Eulendasein. Dabei kommen die Forscher der New Yorker Binghamton University zu dem Schluss, dass diejenigen, die regelmäßig früh – in jedem Fall vor 0 Uhr also – ihren Matratzenhorchdienst antreten, glücklicher sind – oder das zumindest von sich behaupten.

Im Umkehrschluss waren in der Untersuchung diejenigen Testpersonen, die später zu Bett gingen und somit kürzer geschlafen hatten, im Durchschnitt „schlechter drauf“. Die Abhilfe: Einfach früher zu Bett gehen und dadurch länger schlafen. Eigentlich eine Weisheit aus den Binsen. Allerdings vermuten die Forscher, dass dies nur bei Menschen funktioniere, die psychisch gesund seien. Menschen, die hingegen zur Niedergeschlagenheit, gar Depression neigen, kämen mit Schlafmangel tendenziell besser zurecht, da dabei unter anderem das Hormon Adenosin ausgeschüttet wird, das antidepressive Wirkungen zeige.

 

Warum nur soll ich jetzt meinen Schlaf tracken?

Jede Menge medialen Hype errang kürzlich die Vorstellung des neuen iPhone 6 von Apple, dazu wurde auch das Geheimnis um die sogenannte iWatch gelüftet. Neben allerlei typischen Funktionen sei die iWatch auch in der Lage, den eigenen Schlaf zu tracken. Doch was bringt das und warum sollte man überhaupt seinen Schlaf tracken?

Die Idee, den eigenen Schlaf zu tracken, also aufzuzeichnen und zu analysieren, kommt aus der Fitnesswelt. Für ein gesundes Leben sind demnach nicht nur ausreichend Sport und Bewegung sowie eine gute Ernährung, sondern auch genügend Schlaf von entscheidender Bedeutung. Die entsprechenden Gadgets und Apps zum Sleep-Tracking, wie FitBit One, Sleep As Android, Jawbone Up, Sleep Cycle, SleepBot u.s.w, können dabei von viel bis kaum etwas. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie dabei verschiedene Formen der Accelerometer-Technologie verwenden, mit der Bewegungszustände gemessen werden können. Die Geräte werden immer ausgereifter und werden mitunter bereits als „ultimativer Fitness und Schlaf Tracker“ beworben, hier die Basis Peak Armbanduhr:

Vollautomatisches Monitoring über den eigenen Körper

Auffallend ist, dass die Zielgruppe für die Sleep-Tracker im Werbeclip idealerweise stets in Bewegung ist: So ziemlich aktive Typen, immer auf dem Sprung, immer in Aktion. Insofern ist es für die Tracking-Funktion einer solchen Uhr ganz praktisch, dass sie sowieso immer dabei ist. Über jeden Bewegungszustand, jede Veränderung von Plus, Hauttemperatur, Hautfeuchtigkeit und vieles mehr führt solch ein Gerät penibel Buch. Diese Uhr erkennt automatisch, wann man wach ist, wann man durch den Wald joggt und wann man schläft. Und sicherlich auch, wann man faulenzt. Stellt sich nur die Frage, was man mit all den Tracking-Daten anfängt und ob man sie richtig auswerten kann.

Der Leistungssport macht’s vor

Aber was bringt es eigentlich, den eigenen Schlaf zu tracken? Dass wir schlafen müssen ist klar. Mit ausreichend Schlaf sind wir wach, aufmerksamer, kreativer und können uns viele neue Dinge viel besser merken. Wer Leistung erbringen will, sollte sich regelmäßig aufs Ohr hauen, und zwar zwischen 7 und 9 Stunden am Tag. Leistungssportler, so hört man, sollen mitunter sogar noch mehr schlafen – hört, hört! Und die sind ja auch Profis in Sachen Self-Monitoring mithilfe von Fitness- und Sleep-Tracker. Wer erfolgreich sein will, sollte es ihnen gleichtun, nicht wahr?

Der Körper als Stellschraube

Vom Leistungssport lernen heißt erfolgreicher werden. Mehr Fitness, besser schlafen, mehr Erfolg im Job, mehr Glück im Leben. So zumindest argumentieren die Anbieter von Self-Tracking Geräten und Apps: Die App macht dein Leben besser! Der Vermessungs- und Überwachungswahn, den wir aus der Wirtschafts- und Arbeitswelt, des Bürokratismus und der Öffentlichen Sicherheit kennen, beginnt nun, unsere Körper zu übernehmen. Wie ein Controller das Unternehmen auf Effizienz trimmt, sichten wir nun unsere Körper, sammeln unsere Existenzmuster, bewerten und vergleichen die vermeintlich wichtigen physischen Kennzahlen.

Für nachlässige und willensschwache Selbst-Optimierer?

Was sagen uns die Werte des Self-Monitoring? Eben, nur diesbezüglich Relevantes. Ihr schmales Spektrum allein ist schon eine Referenz an den herrschenden Effizienzanspruch. Unser Körper verkommt dabei zu einer justierbaren Stellschraube, die uns den Weg zum Erreichen unserer Ziele blockiert, wenn sie angerostet ist. Also brauchen wir Disziplin, um das Beste aus uns herauszuholen. Wer aber keine Disziplin, keinen Willen, keine Ausdauer aufbringen vermag um fitter, schlanker und erfolgreicher zu werden, der braucht einen Zuchtmeister, so wie eines dieser neuen Gadgets des Self-Monitoring.

Wer sich selbst nicht verändern kann oder will, den zwingen die nackten Zahlen als nackte Tatsachen des eigenen Versagens dazu. Durch die Vernetzung des eigenen getrackten Fitness- und Schlafprofils mit Gleichgesinnten via Social Media steigen die Erfolgsaussichten ins Unermessliche. Bei soviel Druck und schlechtem Gewissen durch Technik und sogenannte „Freunde“ kann ja gar nichts schiefgehen beim Erreichen der eigenen Ziele, oder?

Zweifelhafte Daten

Bleibt nur zu hoffen, dass das Sleep Tracking nicht zu falschen Ergebnissen führt. Es ist nämlich immer noch fraglich, ob die aktuellen Sleep Tracker zwischen bloßem Faulenzen und echtem Schlaf immer unterscheiden können und sogar die eine oder andere Schlafstörung erkennen. Oder ob sie sensibel genug für nächtliche Apnoe sind. Das wären wirklich eine technologische Errungenschaft.

Ganz zu schweigen davon, dass herkömmliche Sleep Tracker nichts über die eigentliche Qualität des absolvierten Schlafes aussagen können. Denn ansonsten ist die Interpretation aller üblichen Daten gängiger Sleep Tracker für Aussagen, die auf einen gesunden, erholsamen Schlaf aus sind, mehr als dürftig. Im schlimmsten Fall können nämlich 8 Stunden Schlaf eine Tortur gewesen sein, egal was der Sleep Tracker dazu sagt, da er als auch der Anwender die ausgewachsene Schlafstörung dabei nicht erkennen. Die Entwicklung dieser Technologie schreitet hoffentlich auf ein sinnvolles Level hinaus.

 

Futon – So schläft man in Japan

Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für die Art und Weise, wie wir schlafen. Japan, zum Beispiel, ist nicht nur weit von uns entfernt, auch die „Schlafkultur“ im „Land der aufgehenden Sonne“ ist zumindest in traditioneller Hinsicht weit von dem entfernt, wie wir schlafen.

Futons, Tatamis …

Tatami und Futon

Solltest du jemals mal nach Japan kommen, wirst du es merken: In Japan ist alles recht eng, um nicht zu sagen: klein. Eben auch die Platzverhältnisse, die sich treffender als chronischer Platzmangel erweisen. Und das betrifft eben auch die Wohnungen samt ihrer Schlafstätten. Japaner schlafen wohl auch deshalb nicht nur zuhause, sondern auch mal gern in der U-Bahn. Zuhause geht es dann für unsere Verhältnisse vermeintlicherweise spartanisch zu, was aber überhaupt nicht bedeutet, dass japanische Nachtlager irgendwie ungemütlicher oder schlechter für den Rücken sind, als so manches durchgelegenes Matratzenbett hierzulande. Ganz im Gegenteil!

Betten in Japan können praktischerweise gefaltet und weggeräumt werden. Das liegt in ihrer Natur, denn traditionelle japanische Betten bestehen vor allem aus Futons auf Tatamis, gewobenen Reisstrohmatten, – ein Arrangement, das in Japan immer noch sehr verbreitet ist. Allerdings leben die Japaner ja nicht hinter dem Mond, weshalb mittlerweile auch Betten nach westlichem Muster sehr beliebt sind; Studien gehen davon aus, dass mindestens die Hälfte aller Japaner auf Betten schläft, wie wir sie kennen. Außerdem hat Japan einen hohen Anteil an älteren Menschen, für die das Aufstehen aus den recht niedrigen Futons schwierig ist, weshalb auch diese Altersgruppe Betten nach westlichem Standard bevorzugt.

Zum Inventar eines typischen japanischen Nachtlagers gehören der Shiki Futon, eine Schlafunterlage aus Baumwolle, die leichte Kakebuton Bettdecke aus Seide sowie ein großes, mit Buchweizen gefülltes Kopfkissen. Darunter befindet sich oft eine dreiteilige Extra-Matratze, eine aus Reisstroh gewobene Tatami-Matte oder eine vergleichbare, faltbare Matte.

 Gesund?

Japan

Die traditionelle japanische Art zu schlafen unterscheidet sich also von unser, aber ist das Ganze auch gesünder? Es ist keinesfalls so, dass das Schlafen auf einem Futon mit dem Schlafen auf dem bloßen Fußboden vergleichbar wäre. Demzufolge sind Meinungen dahingehend, dass Futons „schlecht für den Rücken“ wären, nicht haltbar. Gerade im Hinblick auf Haltungsfehlern, Rückschmerzen, Nackenschmerzen und Wirbelschäden sollen japanische Bettlager geradezu prophylaktisch wirken. In den Genuss dieser positiven Effekte auf den Körper kommen nahezu alle Altersgruppen, denn Futon-Schlafstätten sind für Kleinkinder bis ältere Menschen bestens geeignet. Wer von einem „klassischen“ Bett auf ein Futon wechselt, muss seinem Körper eine Eingewöhnungszeit von ca. 1 Woche genehmigen.

Apropos Gesundheit: Hygienisch sind Futons allemal, lassen sie sich doch alle Teile eines japanischen Bettes bestens reinigen. Selbst die Tatami-Matte kann mit einem Dampfreiniger gesäubert werden.

Und was kostet japanisches Schlafen?

Wie bei den meisten Dingen variiert auf bei Futons der Preis erheblich. Allerdings gilt auch hier: Nicht der Preis, sondern in erster Linie die Qualität des Bettes sollten für den Kauf entscheidend sein. Hier ist es ratsam, sich von Fachverkäufern beraten zu lassen und selbst ausgiebig zu recherchieren, bevor man wählt. Produkte von Herstellern mit Expertise und von hochwertiger Qualität sowie aus Japan selbst sollten anderen Imitat-Produkten vorgezogen werden.

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