Welche Neuigkeiten gibt es zu den Themen des gesunden Schlafes und des gesunden Lebens? Hier erfährst du es. Relevant – analysiert und kritisch hinterfragt.

Die besten neuen Tipps, wie gesunder Schlaf möglich ist

Gehören Sie auch zu den Menschen, die an Schlafstörungen leiden? Ein erholsamer, gesunder Schlaf liegt für Sie in weiter Ferne? Dann wissen Sie höchst wahrscheinlich, dass der Erholungswert Ihres Schlafes von vielen verschiedenen Bedingungen bestimmt wird – Umstände, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Schlaf zu tun haben scheinen.

Wie gut Sie einschlafen, durchschlafen und erholt aufwachen, hängt nämlich zum Beispiel auch davon ab, wie viel Zeit Sie abends noch vor dem Fernseher verbringen. Das ist nichts Neues, wer aber nun glaubt, mit den neuen Mediengeräten, allen voran Phones und Tablets, verhielte sich dies anders, der irrt gewaltig!

Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität von Pittsburgh (USA) haben nämlich nun in einer neuen Studie herausgefunden, dass junge Erwachsene, die besonders viel Zeit in den Sozialen Medien verbringen, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Schlafstörungen leiden als jene, die dies nicht derart exzessiv tun. Man höre und staune also: Im Kern der Studie wurden schlafstörende Effekte mit dem Verweilen in den Sozialen Medien an sich verknüpft und eben nicht mit der Nutzung eines bestimmten Mediums oder eines bestimmten Mediengeräts.

Außerdem konnte festgestellt werden, dass es für die Anfälligkeit zu Schlafstörungen unerheblich ist, wann die Probanden in den sozialen Medien interagiert haben; vielmehr sei die Häufigkeit entscheidend, mit der die Probanden ihren „sozialen Status“ überprüften. Hierzu wurden über 1.700 junge Erwachsene im Alter von 19 bis 32 Jahren zur ihrem Nutzerverhalten in Sachen Facebook, YouTube, Twitter & Co. befragt.

1 Stunde Social Media – täglich

61 Minuten verbrachten die Probanden im Durchschnitt jeden Tag in den Sozialen Medien; hier waren allem Anschein nach wohlwollende Selbsteinschätzungen am Werk. 30 Prozent aller Befragten gaben Schlafstörungen zu Protokoll. Mit diesen Ergebnissen alleine könne zwar nicht bewiesen werden, ob nun die Sozialen Medien die Schlafstörungen bedingen oder umgekehrt. Es könne nämlich auch davon ausgegangen werden, dass sich beide Phänomene gegenseitig hochschaukeln, beispielsweise dann, wenn das Nutzerverhalten auf den Sozialen Plattformen Gemütszustände hervorruft, die einem erholsamen Schlaf entgegen stehen. Abgesehen davon könne ein gesunder Schlaf allein schon durch das mitunter grelle Displaylicht vieler moderner Geräte kaum gefördert werden.

Richtig kontraproduktiv für den Schlaf wird es, wenn Menschen, die ohnehin an Einschlafstörungen leiden, versuchen, jene Einschlafprobleme mit dem Surfen in den sozialen Medien zu überbrücken. Will man eine Verbindung zwischen sozialen Medien und Schlafstörungen sehen, so zeige diese neue Studie, dass zuallererst Maßnahmen am wirksamsten erscheinen, die sich gegen das besessene Checken des Sozialen Status richten.

Maßvoll sein – die Ruhe geniessen

Lassen Sie es also irgendwann, vor allem am Abend auch mal gut sein mit dem Checken aller möglichen Mails, Benachrichtigungen und dergleichen. Gönnen Sie Ihrem „Sozialen Ich“ mal eine Ruhepause. Sie werden am nächsten Tag sehen, dass Sie eigentlich nichts wichtiges verpasst haben… Geniessen Sie die Ruhe vor all diesen „Sozialen Störfrieden“, die uns rund um die Uhr in einen Alarmzustand versetzen.

Keine Nacht mit Drogen

Vor allem koffeinhaltige Getränke mindern die Qualität des Schlafes. Von anderen Substanzen ganz zu schweigen: Auch Nikotin, Alkohol und weitere Substanzen (von denen Sie hoffentlich nichts zu sich nehmen) sorgen keineswegs für einen erholsamen Schlaf. Es spricht jedoch nichts gegen den Kaffeegenuss am Tage, es ist jedoch einen Abstinenz ab ungefähr sechs Stunden vor dem zu Bett gehen ratsam.

Auch Alkohol wirkt – entgegen allgemeiner Annahme – stimulierend, und zwar im Verlaufe des Schlafes. Maßvoller Genuss von Genussmitteln lautet also das Gebot der Stunde für Menschen mit Schlafstörungen.

Die richtige Schlafatmosphäre schaffen

Um gut einzuschlafen und einen erholsamen Schlaf zu bekommen, brauchen Sie das richtige Schlafzimmer, das zu Ihnen passt. Auf jeden Fall sollte Ihr Schlafzimmer Ruhe vor der Welt da draußen bieten und stets leicht kühl temperiert sein – auch im Winter. Eine gute Matratze sollte selbstverständlich sein. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Schlafzimmer Ihre Erholungsoase wird – für guten Schlaf und … Sie wissen schon 😉

Richtig müde werden

Am Abend wollen wir uns entspannen. Einschlafproblemen kann mit beruhigenden Aktivitäten am Abend begegnet werden, beispielsweise mit einem warmen Bad, mit Lesen oder beruhigender Musik. Lassen Sie in jedem Fall den Stress des Tages hinter sich – proaktiv. Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie sich wirklich müde fühlen.

Mit Schlafstörungen richtig umgehen

Dass wir nachts aufwachen ist nichts Ungewöhnliches. Können Sie nach dem Aufwachen partout nicht mehr einschlafen, halten Sie ihre mentale und körperliche Aktivität gering, sodass Sie die Chance maximieren, tatsächlich wieder einzuschlafen. Lesen Sie zum Beispiel oder hören Sie leise und beruhigende Musik. Vermeiden Sie unbedingt helles und grelles Licht, wenn Sie wieder einschlafen möchten.

Auf die innere Uhr hören

Wer weiß, wie die eigene innere Uhr tickt, kann selbst besser für einen regelmäßig erholsamen Schlaf sorgen. Hierzu sollte man Routinen und Rituale entwickeln, die am besten zum eigenen Alltag und zu den eigenen Bedürfnissen passen.

Das Sonnenlicht nutzen

Apropos innere Uhr: Unterstützt wird ihr Funktionieren besonders gut durch das Nutzen des natürlichen Lichts. Sorgen Sie beispielsweise dafür, dass Sie morgens vom Sonnenlicht geweckt werden. Auch ein Spaziergang in der Mittagssonnen ist besonders wohltuend.

Nachmittagsschläfchen – richtig gemacht

Wer sich tagsüber gerne einmal für einen Powernap aufs Ohr legt, sollte es bei der Durchführung genauso wie die Kleinkinder im Kindergarten machen: Nach dem Mittagsessen und auf jeden Fall vor 17 Uhr. Ansonsten wird es schwierig, später zu einer vernünftigen Uhrzeit einzuschlafen.

Früher zu Abend essen

Ein gesunder Schlaf sollte sich nicht mit der Verdauungsarbeit des Körpers belasten. Leiden Sie an chronischen Einschlafschwierigkeiten, essen aber regelmäßig noch sehr spät zu Abend, dann könnte dies der Grund sein, warum Sie nachts kein Auge zu machen. Essen Sie besser einige Stunden vor dem zu Bett gehen, beispielsweise um 17 oder 18 Uhr, wenn Sie um 23 Uhr zu Bett gehen.

Sport macht fit – und müde!

Regelmäßiger Sport macht nicht nur fit, sondern auch müde. Einzige Bedingung: Sport sollte zur richtigen Tageszeit betrieben werden, also spätestens drei Stunden vor dem zu Bett gehen. Ansonsten stört das beim Sport ausgeschüttete Stresshormon Cortisol das Einsetzen eines erholsamen Schlafes.

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Zur Studie (englisch)

Diabetes vorbeugen – am Wochenende ausschlafen

Inbesondere Berufstätige tun es, und nun gibt ihnen einen neue Studie noch einen weiteren guten Grund dazu: Ausschlafen verringert Diabetes – zumindest das Risiko einer Erkrankung. Die Überzeugung, dass chronischer Schlafmangel die Entwicklung von Diabetes begünstigen kann, hat sich in der Medizin ja ohnehin durchgesetzt. Die neue Studie will nun belegen, dass man dieses Risiko verringern kann, indem man an den Wochenende getrost ausschläft.

Ausschlafen verringert Diabetes?

Die Studie wurde an der Universität von Chicago an 19 jungen, männlichen Probanden durchgeführt. Die dabei durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die Blutwerte gerade an den Wochenenden Werte aufwiesen, die nicht auf ein erhöhtes Diabetesrisiko hinwiesen. Die Erholung durch das Ausschlafen konnte also die Gefahren im Zusammenhang mit Diabetes, denen sich die Probanden unter der Woche aussetzten, „wieder gut machen“.

Dies Kurzzeitstudie ergab, dass in 2 Nächten, in denen die Probanden sprichwörtlich ausschlafen konnten, der negative metabolischen Effekt von 4 eher kürzeren Nächten kompensiert werden konnte. Nach den 4 deutlich kürzeren Nächten sank der Insulinspiegel der Probanden zuvor um durchschnittlich 23 Prozent. Die Forscher errechneten dabei ein um 16 Prozent gestiegenes Diabetesrisiko! Zielgruppe für die Erkenntnisse dieser neuen Studie sind insbesondere Schichtarbeiter.

 

Wenn das Bett online geht – oder besser nicht

Die Betten der Zukunft sind Computer, kein Witz!

Apropos: Wer um Himmels willen hat noch einen PC bei sich zu Hause stehen? Ja, vielleicht im Arbeitszimmer, aber ausgesteckt. Zu viel Strom verbrauchen diese Dinger, und im Job braucht man den Tower allenfalls noch als äußerst leistungsfähige Workstation. Ansonsten verschwinden diese Kisten mehr und mehr aus unseren Wohnungen und Häusern. Kein Wunder, denn da sie so unpraktisch sind, kann man sie nicht mal eben vom Arbeitszimmer an den Küchentisch holen, um nach einem Rezept zu googeln. Tragbar muss der Computer heute sein, womit wir auch schon beim Stichwort „Wearables“ sind: Die Zukunft hat längst begonnen, Computer sind unglaublich klein geworden, sodass man sie überall mit sich herumtragen kann; das kann man insbesondere an den Smartphones sehen, die – anders als die Handys der späten 1990er und Nullerjahre – mithilfe echter Betriebssysteme funktionieren. Der Trend zum Minimalismus ist selbstverständlich nicht gestoppt, sodass nach und nach die Zeiten anbrechen, die wir bislang nur in der Science Fiction bestaunen konnten: Das Internet der Dinge, will heißen, dass in möglichst vielen Alltagsgegenständen digitale Technik steckt, die wir nicht sehen und die vernetzt gesteuert wird.

Zukunftsweisendes Potential des „Internet of Things“

Wie das Internet der Dinge unser Leben verändern wird, ist kaum zu erahnen. Ausblicke darauf gab es, freilich nur für Fachkreise und Journalisten geöffnet, vom 6. bis zum 9. Januar dieses Jahres auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zu sehen. Die Aussicht, dass alles digitalisiert und vernetzt werden kann erscheint zugleich beflügelnd und irritierend. Es geht nicht nur darum, dass in naher Zukunft der Kühlschrank selbständig Essen online nachbestellt, man in komplett vernetzten und per App steuerbaren Wohnungen und Häusern lebt oder dass Autos „von alleine“ fahren werden. Zweifelsohne kann das Potential dieses „Internet of Things“ hinsichtlich neuer Produkte und neuer Absatzmärkte gewaltig sein. Wünschenswert wäre im Ergebnis der Komfortgewinn.

Bei aller Euphorie, die vor allem Unternehmen hinsichtlich neuer Absatzchancen verspüren dürften, sollte hinsichtlich des I-o-t der gesunde Menschenverstand jedenfalls nicht aufgegeben werden. Patrick Beuth titelt seinen Beitrag zum Hype der neuen vernetzten Spielereien auf der CES treffenderweise „Internet of Bockmist„. Demzufolge darf sehr wohl die Frage gestellt werden, ob die Vernetzung im Alltag hier und da wirklich sinnvoll ist. Sinnvoll nicht nur im Hinblick darauf, ob durch die Vernetzung möglicherweise keinerlei echte Allagsbedürfnisse gelöst oder zumindest vereinfacht werden, sondern vielmehr erst geschaffen werden. Kritisch dürfte die Akzeptanz des „Internet of Things“ auch dahingehend werden, wenn die Vernetzung mehr oder minder unbemerkt von statten geht – insbesondere im öffentlichen Raum.

Vernetzte Betten = Überwachung?

Stichwort Überwachung: Ihr gegenüber nehmen wir im vernetzten Alltag bisweilen eine recht ambivalente Haltung ein. Angesichts mancher Praktiken von Geheimdiensten und staatlichem Datenschnüffel wird, zuweilen zu Recht, der Kopf geschüttelt. Wie sehr wir selbst aber vor allem Unternehmen, deren Geschäftsgrundlage unsere Daten sind, ebenjene Daten freiwillig, unbedarft und kostenlos (!) zur Verfügung stellen, zeigt, wie zwiegespalten wir in Sachen Datenschutz und Privatsphäre agieren können. Das Internet der Dinge wird zeigen, wie bedeutend das Thema Datenschutz noch werden kann. Ein freilich gewagtes Szenario wäre beispielsweise, wenn unsere „smarten Betten“ jene Informationen an Dritte weitergeben, wie lang wir darin – und mit wem – und mit welchen Getränken oder Medikamenten intus – geschlafen haben. Ein Hirngespinst? Vielleicht, aber das smarte Bett kommt:

Das smarte Bett

Der US-amerikanische Hersteller Sleep Number, beispielsweise, hat auf der CES eine Matratze präsentiert, die vollgestopft ist mit Sensoren, die den Herzrhythmus, die Atemfrequenz, Bewegungen im Schlaf und viele weitere Informationen aufnehmen und an eine entsprechende App weiterleiten. Mit dieser App ist es dann möglich den eigenen Schlaf zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. Keine Frage, solche Produkte gehören zum Lifestyle der Selbstoptimierer und Selftracker.

Alles fein soweit, das Unternehmen soll aber planen, die Schnittstellen der Matratze für weitere App-Anbieter freizugeben, sodass mehr Dienste und Services die von der Matratze gesammelten Daten nutzen können. So könnte eine derartige Matratze durch die Verquickung mit Kalenderapps in Zukunft vorschlagen, früher ins Bett zu gehen, wenn ein früher Termin am Folgetag ansteht.

Und das ist der Kern des „Internet of Things“: Selbst vermeintlich banale Alltagsgegenstände wie Matratzen nehmen im Internet der Dinge scheinbar unbemerkt neue Rollen ein. Und damit auch neue Kompetenzen. Inwieweit wir damit auch unsere eigene Entscheidungsfähigkeit abgeben, wird sich zeigen. Zumindest sollten wir dies aus freien Stücken tun. Ob uns das I.o.t. nämlich ohnmächtiger und letztlich „dümmer“ machen soll bzw. wird, darüber dürfte noch zu diskutieren sein.

 

Die Baumwollernte ist in Indien immer noch Kinderarbeit

Nach neuen Berichten der India Committee of the Netherlands und der Stop Child Labour Coalition arbeiten derzeit schätzungsweise eine halbe Million Kinder auf Indiens Baumwollfeldern.

Zudem geht man davon aus, dass die Kinder zirka 60 Prozent aller Arbeiter auf Baumwollsaatfeldern stellen. Nach Aussage des Kinderrechtsaktivisten Davuluri Venkateswarlu stieg die Anzahl der in der indischen Baumwollproduktion beschäftigten Personen unter 18 Jahren somit seit einer zuletzt im Jahr 2010 durchgeführten Studie um mindestens 100.000 Kinder.

Ein Großteil der Minderjährigen – Schätzungen gehen von 200.000 Kindern aus -, die in diesem Sektor arbeiten, seien weniger als 14 Jahre alt. Die Arbeitszeiten sollen zwischen 8 und 12 Stunden betragen, erschwerend kommt hinzu, dass der Arbeitsschutz vor gesundheitlichen Gefahren, wie beispielsweise Pestiziden, nicht gegeben sei. Als wären diese Umstände nicht schon widrig und illegal genug, werden die minderjährigen Arbeiter zudem meist unterhalb eines vertretbaren Mindestlohns bezahlt, insbesondere die Arbeiterinnen.

Jedoch gebe es trotzt dieser erschreckenden Zahlen zumindest einige hoffnungsvolle Zeichen der Besserung: So sei die Zahl der Kinder unter 14 Jahren, die in der Baumwollproduktion eingesetzt werden, in allen indischen Bundesstaaten gesunken. Zudem seien eine ganze Reihe von Unternehmen und Organisationen bereits erfolgreich darin, Kinderarbeit zu minimieren, darunter DuPont, Monsanto, Bayer sowie Unicef. Gleichwohl, und dies ist alarmierend, konnte ein genereller Anstieg der Kinderarbeit nicht verhindert werden, insbesondere in den indischen Regionen Gujarat und Rajasthan.

Empfehlungen

Das India Committee of the Netherlands und die Stop Child Labour Coalition haben zusammen ein 47-seitiges Empfehlungsschreiben verfasst, das sich an alle beteiligten Unternehmen, den nationalen Baumwollproduktionsverband in Indien und an die zuständigen Behörden der betroffenen Bundesstaaten richtet. In den wichtigsten Aspekten wird dabei gefordert, dass Unternehmen nicht mit Erzeugern zusammenarbeiten, die Kinder beschäftigen und/ oder keine Mindestlöhne zahlen. Die Regierungen werden in der Pflicht gesehen, für ausreichend hohe Mindestlöhne zu sorgen. Zudem müssen die Staaten konsequent Arbeits- und vor allem Kinderrechte durchsetzen und deren Verletzung ahnden, ebenso wie alle Unternehmen und Rohstofferzeuger für diese Problematik noch mehr sensibilisiert werden müssten. Nicht zuletzt müsse auch der nationale Baumwollproduktionsverband in Indien mehr gegen Kinderarbeit unternehmen, insbesondere durch Kontroll- und Disziplinierungsinstrumente gegenüber seinen Mitgliedern.

Nicht tot zu kriegen: Kinderarbeit

Zwar hat die Kinderarbeit weltweit zwischen 1960 und 2003 erheblich abgenommen, jedoch schätzen Unicef und ILO die weltweite Zahl der Arbeiter im Alter zwischen 5 und 7 Jahren auf sage und schreibe 168 Millionen Kinder!

Die frommen Wünsche und Maßnahmen, dies zu ändern und irgendwann die Kinderarbeit weltweit beendet zu haben, drehen sich vor allem darum, die Menschenrechte in den betroffenen Ländern zu stärken. Dies erfordere vor allem Überzeugungsarbeit bei den Völkern und deren Regierungen sowie Gesetzgebern, die Unversehrtheit, Förderung und Kindheit von Kindern wirksam zu garantieren. Dieses Unterfangen umfasst ein ganzes Spektrum an Entwicklung, so zum Beispiel die Anhebnung von Bildungsstandards, die Bekämpfung von Gewalt in Familie und Gesellschaft sowie die Überwindung von Armut und Ungleichheit.

Gründe für Kinderarbeit

Zu den offensichtlichsten Gründen, die das Aufkommen von Kinderarbeit begünstigen, zählt die Armut. Dies betrifft in erster Linie Staaten und Regionen, in denen Kinder dazu gezwungen sind, ihren Beitrag zum Lebensunterhalt der Familien zu leisten. Hinzu kommt, dass es in diesen Ländern meistens keine ausreichende Unterstützung der Armen durch den Staat gibt und der Schulbesuch für Arme aufgrund mangelhafter Verkehrswege, hoher Kosten und der Perspektivlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt nur unzureichend wahrgenommen wird.

Außerdem erschweren kulturelle Gepflogenheiten, wie beispielsweise die Überzeugung, das Kinder so früh wie möglich an die Arbeitswelt (der Eltern) gewöhnt werden müssten, die Abkehr von der Kinderarbeit. In diesem Zusammenhang muss auch die mangelnde Bildungsförderung von Mädchen gesehen werden, deren Wert in vielen Gesellschaften von „Entwicklungsländern“ eher in der körperlichen Arbeit und im Häuslichen geschätzt wird.

Es sind aber nicht zuletzt die geringen Arbeitskosten, die die hartnäckige Existenz der Kinderarbeit begünstigen: Der oft flexible, informelle Charakter von Kinderarbeit, der Einsatz von Kindern unter Missachtung jeglichen Rechts, deren rücksichtslose Ausbeutung durch die Unterbietung von Lohnstandards und die sich daraus für die Produzenten relativ hoch ergebenden Margen werden im Kreislauf der stets auf Niedrigstkosten bedachten, globalisierten Arbeitsteilung dafür sorgen, dass einige Akteure immer wieder auf das schändliche Instrument der Kinderarbeit zurückgreifen werden, nämlich so lange, wie ihnen nicht das Handwerk gelegt wird.

EU will Giftchemikalie NPE in Textilien verbieten

Der Rat der Europäischen Union hat entschieden, zukünftig den Import von Textilien zu verbieten, die mit der Chemikalie NPE behandelt wurden.

NPE, was für Nonylphenolethoxylate, eine Gruppe von Tensiden, steht und vor allem in Reinigungsmitteln Anwendung findet, gilt insbesondere in seiner in Klärwerken abgebauten Form als toxisch und soll sowohl für den Hormonhaushalt von Lebewesen, als auch für die Umwelt eine nachhaltige Gefahr darstellen.

Vor allen Dingen gehe es bei der neuen Regelung, die in nächster Zeit ausgearbeitet werden soll, um den Schutz der Weltmeere, denn NPE war bereits seit mehr als 10 Jahren innerhalb der Union verboten, nichtsdestotrotz durfte es bislang noch importiert werden. Damit soll jetzt Schluss sein, denn NPE-Tenside gelangen aus Textilien und Reinigungsmitteln in die Kläranlagen. Dort werden sie abgebaut und verseuchen in ihrer hochgiftigen Form unweigerlich die Meeresbewohner und letztlich auch uns Menschen. Verschiedene Forschungsinstitutionen wie beispielsweise die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) in Helsinki konnten schon vor Jahren die alarmierenden Auswirkungen von NPE auf den Hormonhaushalt von Fischen, auf deren Wachstum und Fortpflanzungsfähigkeit feststellen. Ebenso warnten die Umweltaktivisten von Greenpeace warnten 2011 vor giftiger Wäsche, die mit NPE kontaminiert ist.

Viele Textilunternehmen haben natürlich jetzt angesichts des drohenden Importverbots schon vermeldet, dass die Einhaltung der neuen Richtlinie, die vorsieht, dass Textilien mit enthaltenen NPE-Dosen von mindestens 0,01 Prozent von der Einfuhr ausgeschlossen werden, schwierig werden dürfte, da NPE in vielerlei Weise in der Herstellungskette verwendet wird und nur schwer ersetzt werden könne.

Doch die Einwände seitens der Industrie werden wohl kaum etwas an dem Vorhaben der EU ändern können, dass nämlich die bereits geltende Richtlinie, die Vorgaben zur Zubereitung, zum Inverkehrbringen und zur Verwendung von NPE enthält, nun im Hinblick auf ein Einfuhrverbot von mit NPE behandelten Handelsgütern erweitert wird. Inkrafttreten dürfte die neue Richtlinie, mit deren Genehmigung durch die Europäische Kommission in wenigen Wochen gerechnet wird, in zirka 5 Jahren.

Was ist NPE?

Nonylphenolethoxylate (NPE) gehören zu den meistverwendeten Tensiden – also Reinigungssubstanzen. Gelangt deren Abbauprodukt Nonylphenol (NP) in den natürlichen Wasserkreislauf, kann es dort nur schwer abgebaut werden. Mehr noch: NP ist schon in kleinen Mengen hochgiftig, vor allem für tierische Organismen. Über die Nahrungskette hinweg stellt NP auch eine Gefahr für uns Menschen dar. So konnte NP bereits in der Muttermilch, im Blut und anderen Organen nachgewiesen werden. Zumindest bei Fischen wird NP in Zusammenhang mit Fortpflanzungsdefiziten und Fehlentwicklungen im Wachstum gebracht. Wenngleich bei uns Menschen gesundheitliche Gefahren durch den direkten Kontakt mit NPE noch nicht belegt werden konnten, wird vor dem vermeidbaren Kontakt gewarnt. NPE finden sich in Reinigungsmitteln, Pestiziden, Kosmetik, Haarfärbemitteln sowie als Ablagerungen in diversen Meeresfrüchten und Fischen.

Folgen des Importverbots

Die Auswirkungen dieses Importverbots werden wegweisen sein, schließlich müssen Textil- und Verbrauchsgüterproduzenten nun noch umweltfreundlichere und gesundheitlich unbedenklichere Produkte entwickeln, die gefährliche Chemikalien wie NPE nicht mehr enthalten. Ansonsten wird den Herstellern der überaus kaufkräftige europäische Markt für deren unerwünschte Produkte verschlossen bleiben. Auf dem Weg zu einer giftfreieren Zukunft bleiben ihnen also noch rund 5 Jahre…

Was man selbst tun kann

Geraten Sie bloß nicht in Panik! NPE selbst ist, nach allem, was man bis jetzt darüber weiß, nicht direkt gefährlich für den Menschen. Nichtsdestotrotz können wir durch unseren Konsum daran mitwirken, dass noch mehr NPE und NP in die Natur gelangt. Kaufen Sie deshalb nur ökologisch unbedenkliche Reinigungsmittel, beispielsweise von Sonett. Hierzu müssen Sie sich notgedrungen vorab über die verschiedenen Produkte und Marken informieren. Das Gleiche gilt für die Textilien, die möglicherweise NPE und andere Gifte enthalten.

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