Welche Neuigkeiten gibt es zu den Themen des gesunden Schlafes und des gesunden Lebens? Hier erfährst du es. Relevant – analysiert und kritisch hinterfragt.

Dein Smartphone raubt dir den Schlaf

Blaues Licht hält dich vom schlafen ab

Die Bildschirme von Phones, Tablets und Konsorten verbreiten Licht mit einem hohen Anteil an blauen Wellenlängen. Diese Blaufärbung nehmen wir über unsere Augen zwar nicht bewusst wahr, allerdings bewirke diese Lichtquelle vor allem in den Abendstunden über die Photorezeptoren in unserer Netzhaut die Ausschüttung des Protein Melanopsin, was für jede Schlummerstimmung nicht gerade förderlich ist. Im Inneren sind wir immer noch Urmenschen; unser Schlaf-Nacht-Rhythmus wird stark von Lichtquellen beeinflusst. Ähnlich wie Koffein verursachen die Lichtquellen aus den modernen elektronischen Geräten zu später Stunde allerdings häufig eine neue Wachphase, sodass man vergleichsweise später zu Ruhe kommt und unausgeschlafen aufstehen muss, wie Studien ergaben. Die Lösung liegt auf der Hand: Das Phone einfach mal abschalten und die wahre Bettruhe geniessen.

 

Neuer Bio-Baumwoll-Standard aus Afrika gestartet

Bio Baumwolle aus Afrika ist selten – bis jetzt.

Denn auf der diesjährigen Textile Exchange Konferenz im US-amerikanischen Portland hat die Aid by Trade Foundation (AbTF), Afrikas größte Baumwollinitiative, angekündigt, dass von nun an Bio-Baumwolle nach CmiA-Organic Standard auf dem Markt verfügbar sein wird.

Um dies möglich zu machen, wurden dabei die Anforderungen des Bio-Standard EC No. 834/2007 und des Global Organic Textile Standard (G.O.T.S.) mit dem Standard „Cotton made in Africa“ (CmiA) verknüpft. Die dahinter stehende Aid by Trade Foundation (AbTF) will hiermit die Hilfe zur Selbsthilfe von Baumwollbauern und deren Familien in Staaten wie Tansania, Sambia, Simbabwe, Mosambik fördern und deren Produkte für den internationalen Markt wettbewerbfähiger machen. Die Ausweitung der Produktvielfalt auf Bio-Baumwolle ist diesbezüglich ein großer Schritt nach vorne.

 

Zahl der Kurzschläfer wächst

Eine neue Studie aus der Schlafforschung in der Schweiz hat ergeben, dass die Schweizer im Durchschnitt 40 Minuten weniger schlafen als noch vor 28 Jahren, und dass die Zahl jener Menschen, die weniger 6 Stunden pro Nacht schlafen, im gleichen Zeitraum um 25% gestiegen ist. Das berichtet die NZZ Online.

Kurzum könne man sagen, dass die Menschen – zumindest in der Schweiz – weniger schlafen als früher. Dabei sei aber festzuhalten – so der zitierte Neurologe Johannes Mathis des Schlaf-Wach-Zentrums in Bern, dass der Schlafbedarf eine individuelle Angelegenheit sei, die höchst unterschiedlich ausfallen kann. Abseits der notorischen Kurzschläfer und Langschläfer liege das Mittel jedoch bei knapp 8 Stunden Schlaf. Abgesehen davon bestimme zudem das Alter eines Menschen seinen Schlafbedarf.

Erwachsene allerdings, die trotz ausgiebigen Schlafs selten erholsam erwachen oder überdurchschnittlich viel Schlaf brauchen – also mehr als 10 Stunden, sollten sich ärztlichen Rat einholen und sich ggf. untersuchen lassen. Doch Gefahr für die Gesundheit bestehe in der Häufigkeit vor allem aufgrund chronischen Schlafmangels. Hierbei werden Leistungsfähigkeit, Stoffwechsel und Immunsystem langfristig in Mitleidenschaft gezogen.

Das „Textilbündnis“: Ein richtiger Schritt gegen Ausbeutung und Kinderarbeit

Eigentlich ist es ja selbsterklärend, warum so viele Partner in spe dem „Bündnis für Nachhaltige Textilien“ des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung letztlich doch nicht beigetreten sind.

Zwar steht das Ziel des Bündnisses, nämlich die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Textilindustrie in Niedriglohnländern zu verbessern, für alle Betreffenden außer Frage, nur bei den halbwegs konkreten Zielmarken und Aspekten der Umsetzung gab es für eine Reihe von Unternehmen keinen Konsens mit dem Ministerium, sodass beispielsweise Adidas, Aldi, Lidl, Kik, H&M, Puma, C&A und die Otto Group sich vorerst nicht an diesem Bündnis beteiligen werden.

Ausreden?

Der Gesamtverband textil+mode, ebenfalls nicht unter den Partnern des Bündnisses, begründet seine Enthaltung mit der angeblichen Unmöglichkeit, überhaupt deutsche Standards, geschweige denn jene, die vom Bündnis gefordert werden, anderswo mittelfristig umzusetzen. Die Umsetzung sei zudem äußerst schwierig, da man kaum bis gar keinen Einfluss auf die Produktionsbedingungen vor Ort habe und die internationale Arbeitsteilung eines moderńen Kleidungsstücks zu komplex sei, als dass man gemäß des Bündnisses alle Aspekte kontrollieren könne. Wird hier der eigene Einfluss klein geredet? Schließlich wäre das bündniskonforme Qualitätsmanagement mit Mehrkosten verbunden, die gerade bei den großen Marktwettbewerbern ordentlich zu Buche schlagen würden. Diese Mehrkosten würden zwar eingepreist, doch teurere T-Shirts und Jeans lassen nunmal schwerer verkaufen. Das kommt auch dem Verband nicht in die Tüte, weshalb man das Bündnis ablehnt, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass echte Fortschritte „Diplomatie und Entwicklungshilfe“ verlangen.

Noch nicht perfekt, aber der richtige Schritt

Aber ist dieses Bündnis nicht genau das? Dass das Bündnis nicht von Anfang an perfekt ist, ist eigentlich klar. Dass am Aktionsplan gefeilt werden muss, ist selbstverständlich. Aber dass es überhaupt zu dieser Initiative von staatlicher Seite kam, ist zumindest begrüßenswert. Ansonsten wäre auch in Zukunft nichts passiert. Viele Unternehmen würden sich allenfalls eigene Prinzipien (nach Gutdünken?) auferlegen oder sich aus wirtschaftlichen Erwägungen oder schlimmstenfalls mit Vorsatz gegen den Fortschritt sozialer, gesundheitlicher und ökologischer Standards in den betreffenden Produktionsländern weigern. Bis die nächste Fabrik in Bangladesh einstürzt…

Dieser Verantwortung in der globalisierten Wirtschaftswelt, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist sich das Ministerium nun bewusst geworden und hat gehandelt. Es zeigt, dass bewusst konsumieren eben nicht nur die alleinige Sache des Konsumenten ist. Es geht einher mit dem bewussten Produzieren. Zu den Verantwortlichen hierbei zählen die Politik als Initiator und „Spielleiter“. Und die Wirtschaft, die die „Spielregeln“ akzeptieren muss. Vor allem dann, wenn sie, wie bei diesem Bündnis, die Regeln – im Konsens – mitgestalten darf.

 

Bis nichts mehr übrig ist

Welchen Herausforderungen sehen wir uns als Konsumenten gegenüber, wenn es darum geht unser gesamtgesellschaftliches Verhalten nachhaltiger zu gestalten? Der wichtigste Schritt in die richtige Richtung ist es wohl, sich den Umständen von Problemen bewusst zu werden und zu erkennen, dass Veränderungen zum Besseren im Kleinen, bei einem selbst beginnen. Unsere Konsumgewohnheiten haben also unmittelbare Auswirkungen darauf, welche Dinge auf welche Art und Weise produziert und vertrieben werden. Oder andersherum formuliert: Was wir nicht nachfragen, wird nicht produziert.

Wie es allerdings aussieht, wenn ein Markt jenseits von Vernunft, Verantwortung und vor allem nachhaltigem Denken bedient wird, zeigt Markus CM Schmidt in seinem bemerkenswerten Dokumentarfilm „Der letzte Fang“, und zwar am konkreten Beispiel der gnadenlosen Überfischung von Thunfisch. Eindrucksvoll setzt er dabei eine Problematik in Szene, in deren Kern profitgierge Fischereikonzerne wie auch abhängige Fischer an vor dem Aussterben bedrohten Thunfischbeständen zerren und an deren Ende wir als Konsumenten von Thunfisch stehen – nicht als Verantwortliche, doch zumindest als diejenigen, die ein Zeichen setzen könnten. | Ein nicht nur für die Bewusstwerdung des Zusammenhangs von Wirtschaft, begrenzter Ressourcen und Konsumentenverantwortung empfehlenswerter Film, sondern vielleicht auch inspirierend dahingehend, wie eine verantwortungsvolle Marktwirtschaft beschaffen sein müsste.

 

Der letzte Fang, Deutschland 2013
Regie: Markus CM Schmidt
Produktion: Lichtblick Film
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: 88 Min.

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