Zahl der Kurzschläfer wächst

Eine neue Studie aus der Schlafforschung in der Schweiz hat ergeben, dass die Schweizer im Durchschnitt 40 Minuten weniger schlafen als noch vor 28 Jahren, und dass die Zahl jener Menschen, die weniger 6 Stunden pro Nacht schlafen, im gleichen Zeitraum um 25% gestiegen ist. Das berichtet die NZZ Online.

Kurzum könne man sagen, dass die Menschen – zumindest in der Schweiz – weniger schlafen als früher. Dabei sei aber festzuhalten – so der zitierte Neurologe Johannes Mathis des Schlaf-Wach-Zentrums in Bern, dass der Schlafbedarf eine individuelle Angelegenheit sei, die höchst unterschiedlich ausfallen kann. Abseits der notorischen Kurzschläfer und Langschläfer liege das Mittel jedoch bei knapp 8 Stunden Schlaf. Abgesehen davon bestimme zudem das Alter eines Menschen seinen Schlafbedarf.

Erwachsene allerdings, die trotz ausgiebigen Schlafs selten erholsam erwachen oder überdurchschnittlich viel Schlaf brauchen – also mehr als 10 Stunden, sollten sich ärztlichen Rat einholen und sich ggf. untersuchen lassen. Doch Gefahr für die Gesundheit bestehe in der Häufigkeit vor allem aufgrund chronischen Schlafmangels. Hierbei werden Leistungsfähigkeit, Stoffwechsel und Immunsystem langfristig in Mitleidenschaft gezogen.

Das „Textilbündnis“: Ein richtiger Schritt gegen Ausbeutung und Kinderarbeit

Eigentlich ist es ja selbsterklärend, warum so viele Partner in spe dem „Bündnis für Nachhaltige Textilien“ des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung letztlich doch nicht beigetreten sind.

Zwar steht das Ziel des Bündnisses, nämlich die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Textilindustrie in Niedriglohnländern zu verbessern, für alle Betreffenden außer Frage, nur bei den halbwegs konkreten Zielmarken und Aspekten der Umsetzung gab es für eine Reihe von Unternehmen keinen Konsens mit dem Ministerium, sodass beispielsweise Adidas, Aldi, Lidl, Kik, H&M, Puma, C&A und die Otto Group sich vorerst nicht an diesem Bündnis beteiligen werden.

Ausreden?

Der Gesamtverband textil+mode, ebenfalls nicht unter den Partnern des Bündnisses, begründet seine Enthaltung mit der angeblichen Unmöglichkeit, überhaupt deutsche Standards, geschweige denn jene, die vom Bündnis gefordert werden, anderswo mittelfristig umzusetzen. Die Umsetzung sei zudem äußerst schwierig, da man kaum bis gar keinen Einfluss auf die Produktionsbedingungen vor Ort habe und die internationale Arbeitsteilung eines moderńen Kleidungsstücks zu komplex sei, als dass man gemäß des Bündnisses alle Aspekte kontrollieren könne. Wird hier der eigene Einfluss klein geredet? Schließlich wäre das bündniskonforme Qualitätsmanagement mit Mehrkosten verbunden, die gerade bei den großen Marktwettbewerbern ordentlich zu Buche schlagen würden. Diese Mehrkosten würden zwar eingepreist, doch teurere T-Shirts und Jeans lassen nunmal schwerer verkaufen. Das kommt auch dem Verband nicht in die Tüte, weshalb man das Bündnis ablehnt, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass echte Fortschritte „Diplomatie und Entwicklungshilfe“ verlangen.

Noch nicht perfekt, aber der richtige Schritt

Aber ist dieses Bündnis nicht genau das? Dass das Bündnis nicht von Anfang an perfekt ist, ist eigentlich klar. Dass am Aktionsplan gefeilt werden muss, ist selbstverständlich. Aber dass es überhaupt zu dieser Initiative von staatlicher Seite kam, ist zumindest begrüßenswert. Ansonsten wäre auch in Zukunft nichts passiert. Viele Unternehmen würden sich allenfalls eigene Prinzipien (nach Gutdünken?) auferlegen oder sich aus wirtschaftlichen Erwägungen oder schlimmstenfalls mit Vorsatz gegen den Fortschritt sozialer, gesundheitlicher und ökologischer Standards in den betreffenden Produktionsländern weigern. Bis die nächste Fabrik in Bangladesh einstürzt…

Dieser Verantwortung in der globalisierten Wirtschaftswelt, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist sich das Ministerium nun bewusst geworden und hat gehandelt. Es zeigt, dass bewusst konsumieren eben nicht nur die alleinige Sache des Konsumenten ist. Es geht einher mit dem bewussten Produzieren. Zu den Verantwortlichen hierbei zählen die Politik als Initiator und „Spielleiter“. Und die Wirtschaft, die die „Spielregeln“ akzeptieren muss. Vor allem dann, wenn sie, wie bei diesem Bündnis, die Regeln – im Konsens – mitgestalten darf.

 

So schlafen wir in Zukunft

Entweder schlafen wir zu wenig oder zu viel.

Wer einen wahrhaft erholsamen Schlaf pflegt, kann sich glücklich schätzen, zählt aber wahrscheinlich leider zu einer Minderheit. Angemessen zu schlafen und erholt zu erwachen, das ist für uns nicht nur eine wichtige Herausforderung in der Zukunft, das ist schon jetzt das Gebot der Stunde für eine gesünderes Leben. Denn Schlafmangel macht auf Dauer krank und beeinflusst das ganze Leben. Ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen handfester Schlafstörungen. Aber wie bekommen wir dieses Problem in Zukunft in den Griff? Was muss in Zukunft getan werden, um ungünstige Schlafgewohnheiten, Schlafstörungen und mangelhafte Schlafumgebungen zu minimieren?

Wenn es nach dem US-amerikanischen „Futuristen“ und Blogger Dominic Basulto geht, steht es um unseren Schlaf in Zukunft bestens. Maßgeblich verantwortlich für diese rosigen Schlummerstunden werden Innovationen aus Wissenschaft und Technik sein, wie er in der Washington Post schrieb:

„Dank der bemerkenswerten Fortschritte in der Genetik, Neurowissenschaft und Pharmazie, die in der kommenden Zeit gemacht werden, können unsere Vorstellungen davon, wie wir in Zukunft schlafen werden, gar nicht ausgeflippt genug sein.“ [übersetzt]

Dieses Ré­su­mé zeigt: Basulto sieht den Schlaf ziemlich optimistisch, ja stellenweise sogar blauäugig. Insbesondere im Hinblick auf angeblich pharma-induzierte Schlafoptimierung, beispielsweise mithilfe von Modafinil, bei dem er sich dazu versteigt, es könne Narkolepsie „heilen“. Ganz und gar nicht, wie zahlreiche Leser, darunter viele bekennende Betroffene, in den Kommentaren größtenteils empört erwidern.

Komplexes Schlafmanagement

Überhaupt: Die Zukunft bringt uns den optimierten, datenvernetzten, individuell maßgeschneiderten Schlaf. Den Anfang dahin macht bereits jetzt das Sleep-Tracking, in Zukunft wird diese Technik dann ins Bett und in den Pajama integriert, sodass wir zur richtigen Zeit und richtigen Körperverfassung uns in die optimale Horizontale begeben können. Angepasste Matratzenzonen, Weckfunktionen und Lichtsteuerung inklusive. Und die Datenschnittstelle zum Arzt ist auch dabei. Der Schlaf der Zukunft wird der Betten- und Matratzenindustrie eine neues, komplexes Produktsegment eröffnen, nämlich das des datenbasierten Schlafmanagements, wodurch der Schlaf als Erlebnis vermarktet werden kann.

Gezieltes Träumen

Apropos Schlaferlebnis: Träumen wird zur einem festen Bestandteil der Freizeitbeschäftigung, allerdings nicht das herkömmliche Träumen, sondern das gezielte und luzide Träumen: Träumen mit dem klaren Bewusstsein zu wissen, dass man träumt. Und der Möglichkeit, in einem luziden Traum autonom das zu tun, wozu man Lust und Laune hat. Wie solche „Wachträume“ funktionieren, kannst du schon jetzt lernen, am besten in Berlin bei Alice Grinda im Wachtraumland. Hier ein kleiner Crashkurs:

„Nap-Pods“

Um deinen erholsamen Schlaf kümmert sich in Zukunft eine ganze Branche. In „Nap-Pods“ machst du stärkende Powernaps und kannst nebenbei sogar noch aufregende Wachträume erleben. „Inception“ lasse grüßen, so Basulto. Ob du danach noch einen stärkenden Coffee-To-Go brauchst, ist fraglich.

Science Fiction?

Inception, Sleep-Business… was kann da noch kommen? Richtig, die Wissenschaft. Laut Basulto haben manche Wissenschaftler nämlich die Vorstellung, unsere Gene so zu manipulieren, dass wir weniger Schlaf brauchen. Insbesondere das Militär sei an solchen Experimenten sehr interessiert, aus verständlichen Gründen. Zudem gebe es u.a. seitens der NASA den Traum, den Menschen fit für Überwinterungen zu machen, sei es, um die sagenhafte Marsmission zu bewerkstelligen oder um einen dritten Weltkrieg im schützenden Bunker wegzudämmern. Wie auch immer, es ist erschreckend, wie wenig kritisch Basulto diese Szenarien bewertet.

Besinnung statt High-Tech

Darauf zu hoffen, dass Wissenschaft, Technik und Industrie unseren Schlaf optimieren ist allzu naiv. Wie der Kulturtheoretiker Jonathan Crary jüngst dargelegt hat, ist der Schlaf die nahezu einzig verbliebene Freizeit in unserem Leben, die noch nicht vom Markt kapitalisiert wurde, da wir in dieser Zeit eben untätig sind. Greifen allerdings Industrien des Schlafmanagements und der Schlafoptimierung um sich, wird auch damit Schluss sein. Die gesundheitlichen Folgen sind unabsehbar, liegen die Gründe, warum wir eigentlich schlafen doch noch weitestgehend im Dunkeln.

Was wir allerdings wissen ist, dass wir schlafen müssen. Und jene Umstände, die uns einen erholsamen Schlaf ermöglichen, können wir schon jetzt herbeiführen. Schlagwörter à la „Work-Life-Balance“ sind zu Recht hohl geworden, im Kern berühren ihre Ideen aber den wunden Punkt: Übermächtig bestimmen Erwerbsarbeit und Konsumwelt unser Leben und unseren Schlaf; diese Hierarchie wieder auf gesunde Füße zu stellen, mit dem Blick aufs Wesentliche und Wichtige im Leben, kann uns auch in Zukunft einen wahrhaft erholsamen Schlaf bescheren.

Bis nichts mehr übrig ist

Welchen Herausforderungen sehen wir uns als Konsumenten gegenüber, wenn es darum geht unser gesamtgesellschaftliches Verhalten nachhaltiger zu gestalten? Der wichtigste Schritt in die richtige Richtung ist es wohl, sich den Umständen von Problemen bewusst zu werden und zu erkennen, dass Veränderungen zum Besseren im Kleinen, bei einem selbst beginnen. Unsere Konsumgewohnheiten haben also unmittelbare Auswirkungen darauf, welche Dinge auf welche Art und Weise produziert und vertrieben werden. Oder andersherum formuliert: Was wir nicht nachfragen, wird nicht produziert.

Wie es allerdings aussieht, wenn ein Markt jenseits von Vernunft, Verantwortung und vor allem nachhaltigem Denken bedient wird, zeigt Markus CM Schmidt in seinem bemerkenswerten Dokumentarfilm „Der letzte Fang“, und zwar am konkreten Beispiel der gnadenlosen Überfischung von Thunfisch. Eindrucksvoll setzt er dabei eine Problematik in Szene, in deren Kern profitgierge Fischereikonzerne wie auch abhängige Fischer an vor dem Aussterben bedrohten Thunfischbeständen zerren und an deren Ende wir als Konsumenten von Thunfisch stehen – nicht als Verantwortliche, doch zumindest als diejenigen, die ein Zeichen setzen könnten. | Ein nicht nur für die Bewusstwerdung des Zusammenhangs von Wirtschaft, begrenzter Ressourcen und Konsumentenverantwortung empfehlenswerter Film, sondern vielleicht auch inspirierend dahingehend, wie eine verantwortungsvolle Marktwirtschaft beschaffen sein müsste.

 

Der letzte Fang, Deutschland 2013
Regie: Markus CM Schmidt
Produktion: Lichtblick Film
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: 88 Min.

Giftige Klamotten? Nicht mit dieser App!

Ziemlich unwahrscheinlich, dass du das noch nicht weißt: In herkömmlicher Kleidung, die du so in deinen üblichen Fashion Läden bekommst, steckt mitunter sehr viel Gift. Herkömmliche Baumwolle stammt meistens nicht nur aus gen-manipulierten Monokulturen, sondern wird zudem auch eingehend mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Das gefährdet zum einen die Arbeiter bei der Baumwollproduktionen, zum anderen dich selbst! Wenn du also lästiges Jucken, ja sogar Allergien und ein geschwächtes Immunsystem vermeiden willst, solltest du deine neu gekaufte Kleidung zumindest vor dem ersten Tragen gründlich waschen.

Deine neue Kleidung vor dem ersten Tragen waschen solltest du auch wegen der Farbstoffe, die oft mittelprächtig schädlich für den Organismus sind: Zwar sind die ziemlich giftigen sogenannten Azofarbstoffe in Deutschland verboten, allerdings nicht die weniger bedenklichen Dispersionsfarbstoffe. Die können nämlich mitunter Allergien hervorrufen.

Vorsicht ist ebenso bei funktionaler Sportbekleidung geboten, mit der du angeblich weniger schwitzen sollst: Der Clou dabei liegt im Detail, nämlich in den sogenannten Nanostoffen, meistens aus Silberionen, Triclosan und Konsorten. Allerdings greifen diese winzigen Partikel deine Haut an und können ebenso allergische Reaktionen hervorrufen.

Endlich Durchblick

Wenn du also auf all diese Kollateralschäden beim Klamottenkauf keinen Bock hast, dann solltest du stattdessen auf Bio-Kleidung umsatteln. Bio Kleidung, Eco-Fashion oder „Organic Clothing“ kommt in der Regel ohne Chemie aus und setzt oft auch auf nachhaltige Produktionen und auf das Fairtrade-Prinzip. Doch wenn du überhaupt gar keine Ahnung hast, welchem Bio-Label du da vertrauen kannst, dann hol dir doch einfach die kostenlose Label-App von der Verbraucher Initiative e.V. für iOS und Android. Mit dieser App kannst du dich direkt vor Ort im Laden schlau machen, was das Label auf einem Kleidungsstück deiner Wahl wirklich bedeutet. Und das Beste: Die Label-App hilft die nicht nur in Sachen Bio-Kleidung, sondern gibt zu allen Eco-Labels wertvolle Hilfe.

 

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