Immer mehr Bienenarten sterben aus

Die Biene – Ein sehr wichtiger Teil unseres Ökosystems verschwindet langsam und leise

Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind derzeit rund 10 Prozent aller europäischen Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. Wie allgemein bekannt sein dürfte, sind Bienen und viele andere Insektenarten, die als Bestäuber wirken, ein unentbehrlicher Teil unseres gesamten Ökosystems und ohne die die weltweite Nahrungsmittelproduktion, die Landwirtschaft und sowie die Entwicklung von Flora und Fauna undenkbar sind. Allerdings sind die Populationen der verschiedenen Bienenarten, deren Zahl allein in Europa auf 1965 geschätzt wird, erheblichen Beeinträchtigungen und Gefahren ausgesetzt, welche aus den Folgen der weltweiten Umweltverschmutzung, den umweltschädlichen Praktiken der Landwirtschaft und dem vom Menschen verursachten Klimawandel herrühren. Karmenu Vella, seines Zeichens EU-Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei in der EU-Kommission wird zitiert, dass wir einen hohen Preis zahlen würden, wenn das Problem hinter dem Bienensterben nicht gelöst werden würde.

 

 

Bienenarbeit in Milliardenhöhe

An der Universität Göttingen wurde errechnet, wie hoch der ökonomische Nutzen von Bienen ist.

Die Biologen fanden heraus, dass die Bestäubung durch Bienen bei Nutzpflanzen einerseits den Ertrag erhöht und außerdem qualitativ bessere, also größere und schönere Früchte hervorbringt.

Allein bei Erdbeeren wird die Arbeit der Bienen in der EU auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Die Früchte, die durch Bienen bestäubt wurden, wiesen weniger grüne und weiße Stellen auf und waren süßer und fester. Dadurch waren die Früchte rund einen Tag länger lagerbar. Rund zwei Drittel der bestäubenden Bienen waren Wildbienen – nur ein Drittel stammte aus umliegenden Bienenstöcken.

Durch die starken Förderung der Landwirtschaft sind jedoch viele Ökosysteme, in denen Bienen Pflanzen bestäuben, in Gefahr. Aufgrund der Reduzierung der Lebensräume für Bienen durch zunehmende Ackerflächen wird die Agrarpolitik der EU von vielen Forschern kritisiert.

Bienengefährdende Pestizide verboten

Nach jahrelangem Einsatz von Umweltschützern wurde der Einsatz dreier Pestizide für die kommenden zwei Jahre verboten.

Bei den Pestiziden handelt es sich um sogenannte Neonikotinoide. Diese sind bienentoxisch und haben eine Verringerung der Intelligenz der Insekten zur Folge. Orientierungslosigkeit ist eine besonders häufige Folge dieser Pestizide, die Bienen finden nicht mehr zurück zu ihrem Bienenstock und sterben, die Bienenpopulation verringert sich. Auch die landwirtschaftlichen Erträge nehmen durch den Einsatz von Neonikotinoiden und damit verbundene geringere Bestäubungsleistungen durch Bienen ab.

Bei der ersten Abstimmung stimmte Deutschland gegen das Verbot. Bei der weiteren Abstimmung entschied sich das Land jedoch um. Insgesamt 15 Staaten der EU sprachen sich für das Verbot aus, acht dagegen, vier Länder enthielten sich. Das Verbot der drei Pestizide wird voraussichtlich ab Dezember 2013 gültig.