Bio-Baumwolle zu Unrecht in der Kritik

Das Statistische Bundesamt hat im Juni einen eingehenden Bericht über den Wasserverbrauch, der beim Anbau von Baumwolle anfällt, verfasst.

In der WAZ vom 11. Juni 2013 wurde der umfassende Bericht auf die Aussage reduziert, dass Bio-Baumwolle nicht viel umweltfreundlicher sei als andere Baumwolle. Zudem wird der Verzicht auf Pestizide beim biologischen Anbau in der WAZ als unbedeutend dargestellt.

Tatsache ist jedoch, dass viele Bio-Baumwollfelder in Gebieten liegen, in denen der Regen als Bewässerung dient, wie zum Beispiel in Uganda. In anderen Ländern wie Kirgistan wird aufgefangenes Regenwasser zur Bewässerung verwendet. Hinzu kommt, dass Bio-Baumwolle nur zu Beginn des Wachstums Wasser benötigt.  Zudem schützt der Verzicht auf Pestizide beim Bio-Baumwollanbau die Umwelt, das Grundwasser und letztendlich die Gesundheit der in der jeweiligen Region lebenden Menschen.

 

Biologischer Baumwollanbau bringt höhere Erträge

 

Die meiste Baumwolle weltweit wird in Australien und Israel angebaut.

In Australien kommen für diese Zwecke größtenteils genverändertes Saatgut und Pestizide zum Einsatz, in Israel ebenso, wenngleich dort der Anteil der Bio-Baumwolle höher ist. Dass auch mit reiner Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau viel erreicht werden kann, zeigen die Biobaumwollprojekte der Marke Cotonea in Kirgistan und Uganda. Die Projekte liegen mit ihrem Hektarerträgen weltweit auf den Rängen 3 und 4.

Bei den Projekten wird auf die Verwendung von Kunstdünger und Pestiziden verzichtet und auf biologischen Pflanzenschutz gesetzt. Dies schützt nicht nur die Natur, sondern auch die dort lebenden Menschen. Ein weiterer Vorteil: Das Grundwasser bleibt sauber. Durch Fruchtfolge mit weiteren Saaten bleibt der Boden langfristig fruchtbar und wird nicht ausgelaugt, wie es bei Monokulturen der Fall ist. Eine faire Entlohnung, von der die Bauern und ihre Familien leben können, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Projekte. Der Ertrag pro Hektar aus biologischem Anbau übertrifft zumeist die Erträge aus konventionellem Anbau. Dies bestätigt das ICAC.

Quelle: www.shop.cotonea.de

C&A will ab 2020 vollständig auf Bio-Baumwolle umsteigen

Nachdem der Bekleidungshersteller C&A im März 2012 angekündigt hatte, bis zum Jahr 2020 auf nachhaltig angebaute Baumwolle umzustellen, plant das Unternehmen nun die vollständige Umstellung auf Bio-Baumwolle.

Mit diesem weiteren Schritt unterstützt das Unternehmen den Anbau gentechnikfreien Saatguts. Zudem wird beim biologischen Anbau auf eine chemische Behandlung der Pflanzen verzichtet. Die Baumwolle ist mit dem Ökostandard OE-100 zertifiziert, der international anerkannt ist. Nachhaltig produzierte Baumwolle dagegen ist mit dem konventionellen Baumwollanbau vergleichbar, denn auch bei diesem kommen chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel zum Einsatz – wenn auch in geringeren Mengen.