Viel Schlaf ändert Essverhalten von Kindern

Zahlreiche Schlaf-Studien haben belegt, dass Schlafmangel Übergewicht fördert.

Wer übergewichtig ist und abnehmen will, sollte also nicht nur gesund essen, sondern auch viel schlafen. Schlaf macht zwar nicht direkt schlank, doch er verändert das Essverhalten. Dies gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Forscher aus den USA haben in einer Studie mit 37 Kindern zwischen acht und elf Jahren den Zusammenhang zwischen Schlaf und Essverhalten untersucht. Das Ergebnis: Das Essverhalten von Kindern ändert sich, wenn sie im Durchschnitt 1,5 Stunden länger schlafen. Die Kinder nahmen am Tag weniger Kalorien zu sich.

Alle Kinder schliefen jeweils eine Woche lang 9,5 Stunden, 8 Stunden und 11 Stunden. 69 Prozent der Kinder verloren in der Zeit, in der sie 11 Stunden lang schliefen, an Gewicht (rund 200 Gramm). Im Durchscnitt nahmen sie rund 130 Kilokalorien weniger zu sich als zuvor. Schliefen die Kinder länger, war auch der Leptin-Wert reduziert. Das Hormon Leptin ist für die Steuerung des Hunger- und Sättigungsgefühls zuständig.

Erinnerungen im Schlaf festigen

Kinder mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS können emotionale Erinnerungen im Schlaf schlechter festigen. Dies ergab eine Studie der Uniklinik Kiel. Getestet wurden 16 Jungen mit ADHS zwischen neun und zwölf Jahren.

Den Kindern wurden vor dem Schlafengehen 140 Bilder mit unterschiedlichen Motiven gezeigt. Die Hälfte der Bilder zeigte Motive, die Emotionen auslösen, darunter gefährliche Tiere, die andere Hälfte der Bilder zeigte harmlose Gegenstände. Diese Bilder wurden zudem einer Kontrollgruppe gleichaltriger Kinder gezeigt, die nicht an ADHS litten.

Am nächsten Morgen wurde die Erinnerung getestet. Die Jungen mit ADHS konnten sich an beide Bildgruppen gleich schlecht erinnern. Die Kinder ohne ADHS dagegen erinnerten sich gut und genau an die Motive, die Emotionen hervorriefen. Die Studie zeigt, dass Kinder mit ADHS emotionale Erinnerungen während der Nacht schlechter festigen als Kinder ohne ADHS. Die Forscher vermuten, dass die Verarbeitung von Reizen im Bereich des Stirnhirns bei Kindern mit ADHS verändert ist.

Quelle: www.welt.de