Teufelskreis: Schlafstörungen und Kopfschmerz

Kopfschmerzen wie Migräne oder Clusterkopfschmerz können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht. Rund 75 Prozent aller Kopfschmerzpatienten sind gleichzeitig auch von Schlafstörungen betroffen.

Doch auch umgekehrt kann ein schlechter Schlaf die Ursache für Kopfschmerzen sein. Ein Teufelskreis.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. hat in Schlafstudien herausgefunden, dass das Auftreten von Kopfschmerz während des Schlafs häufig dazu führt, dass die betroffene Person aufwacht. Die DGSM schließt zudem nicht aus, dass weitere Erkrankungen für die Schlafstörungen verantwortlich sein können.

Vom 17. bis 19. Oktober tauschen sich auf der 21. Jahrestagung der DGSM. in Wiesbaden rund 2.000 Wissenschaftler über die neuesten Erkenntnisse im Bereich der Schlafmedizin aus.

 

Teufelskreis: Schlafstörungen bei Diabetes

Ein guter Schlaf ist für jeden Menschen wichtig.

Bei Menschen mit Diabetes senkt der Schlaf den Insulinbedarf und wirkt sich positiv auf den Langzeitwert aus. Ein ruhiger Schlaf ist jedoch nur möglich, wenn der Blutzuckerspiegel im Normbereich liegt. Ein Teufelskreis.

Die Folgen schlechten Schlafs können bei Diabetikern Übergewicht und Apnoe hervorrufen, ebenso auch Angstzustände und Depressionen. Dem Blutzuckerspiegel kommt im Schlaf deshalb eine so große Bedeutung zu, da das Gehirn die Glukose benötigt. Ist diese nicht ausreichend vorhanden, schüttet der Körper Stresshormone aus und versucht mit einer Hormonausschüttung gegenzusteuern. Die Folge: Der Puls wird schneller, man schwitzt. Nicht immer werden Diabetiker von dieser Reaktion wach. Doch am nächsten Morgen empfinden sie die vergangene Nacht als nicht erholsam. Ist der Blutzuckerspiegel in der Nacht zu hoch, werden Betroffene nachts von Durst geweckt und müssen viel trinken.

Schlaf ist wichtig für Menschen mit Multipler Sklerose

Genügend Schlaf ist für Menschen mit Multipler Sklerose von großer Bedeutung.

Forscher der Univerity of Wisconsin fanden heraus, dass im Schlaf eine Zellart, die Myelin fördert, verstärkt produziert wird.

Bei den Zellen handelt es sich um Oligodendrozyten. Diese Zellen sind für Patienten mit Multipler Sklerose besonders wichtig, da die Erkrankung mit einem Verlust von Myelin verbunden ist. Durch diesen Verlust werden die Nerven nicht mehr genügend geschützt sind. Infolge dessen können Symptome wie Fatigue oder Lähmungen auftreten.

Viel zu schlafen ist also für Patienten mit Multipler Sklerose besonders wichtig. Schlafmangel verstärke sogar noch die Symptome der Krankheit. Die Myelinproduktion während des Schlafs ist, so das Forscherteam aus Wisconsin, in den REM-Phasen am größten, also in den Phasen, in der wir auch träumen.

 

Fluglärm kann Herz und Kreislauf schädigen

Eine Studie aus Mainz hat neue Erkenntnisse in der Fluglärmforschung gebracht. Die Studie von Professor Thomas Münzel macht deutlich, bei welchen Schallpegeln Schäden an Gefäßen verursacht werden können.

Nachtfluglärm erhöht im Schlaf das Stresshormon Adrenalin. Durch den Anstieg des Adrenalins können sich die Gefäße nicht mehr so stark weiten, wie es normalerweise der Fall ist. Diese Funktion kann durch die Einnahme von Vitamin C zwar teilweise, aber nicht vollständig wiederhergestellt werden kann. Letztendlich kann Fluglärm daher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursachen und bis zum Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Auch bei Menschen, die glauben, bereits an den Fluglärm gewöhnt zu sein, da sie nicht mehr durch den Lärm wach werden, haben ein erhöhtes Risiko für derartige Erkrankungen.

Die Studie ist erschien im European Heart Journal, Juli 2013.

 

Ausreichend Schlaf und Sport erhöhen die Leistungsfähigkeit

Ein langer und tiefer Schlaf ermöglicht es dem Körper, sich zu regenerieren und neue Energie für den nächsten Tag zu sammeln.

Die Schlafdauer sollte rund acht bis neun Stunden betragen, damit der Schlaf erholsam ist.

Untersuchungen haben ergeben, dass neben dem Schlaf auch der Sport positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit hat. An einer Studie mit Schülern wurde der Zusammenhang zwischen Sport und guten Leistungen gezielt erforscht. Das Ergebnis der Studie: Schüler, die regelmäßig Sport treiben, haben in der Regel die besseren Schulnoten.

 

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