Herzschwäche durch schlechten Schlaf

Schlafstörungen wie langes Wachliegen oder ständiges Aufwachen in der Nacht sind für den Körper reine Stresssituationen.

Der Körper hat in derartigen Nächten keine Möglichkeit, sich zu erholen. Die Folgen sind Müdigkeit und mangelnde Motivation.

In einer norwegischen Studie haben Forscher nachgewiesen, dass Schlafstörungen sich negativ auf Herz und Kreislauf auswirken können. Auch das Risiko für eine Herzinsuffizienz kann steigen, wenn der Schlaf nicht als erholsam empfunden wird.

Für die Studie wurden 54.000 Norweger zwischen 20 und 89 Jahren rund elf Jahre lang beobachtet. Festgestellt wurde außerdem, dass insgesamt mehr übergewichtige oder stark gestresste Menschen unter Schlaflosigkeit leiden. Diese Faktoren erhöhen neben schlechtem Schlaf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schlechter Schlaf durch Alkohol

Viele Menschen nutzen Alkohol als Einschlafhilfe.

Das scheint zwar zunächst zu funktionieren, doch in der zweiten Hälfte der Nacht wird der Schlaf meist sehr unruhig.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Nach einer gewissen Zeit ist der Alkohol im Körper so weit abgebaut, dass er anregend wirkt. Außerdem entzieht Alkohol dem Körper Wasser, Durst und Harndrang sind die Folge. Erhöhter Alkoholkonsum kann zudem das Schlafwandeln begünstigen und die Traumphasen des Schlafs, die so genannten REM-Phasen, reduzieren. Treten in einer Nacht zu selten die REM-Schlafphasen auf, kann am Folgetag die Konzentrationsfähigkeit reduziert sein, ebenso kann es zu einer Einschränkung der motorischen Fähigkeiten kommen.

Neben den genannten Folgen kann Alkoholkonsum auch die nächtliche Atmung beeinflussen. So kann es sein, dass Nicht-Schnarcher plötzlich schnarchen. Bei Schnarchern ist das Risiko für eine Schlafapnoe (Atemaussetzer) erhöht.

Schlafmangel erhöht Diabetes-Risiko

Nachtarbeit, Zeitumstellung und das Reisen in andere Zeitzonen bringen die innere Uhr des Körpers aus dem Gleichgewicht.

Eine Folge kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel sein. Für Menschen, die unter Diabetes leiden, stellen derartige Umstellungen ein besonderes Risiko dar.

Forscher in den USA kamen zu diesem Schluss, nachdem sie in einer Studie   den Tag-/Nachtrhythmus der Teilnehmer gezielt störten und die Bedingungen von Nachtarbeit simulierten. Nach nur drei Wochen wiesen die  Studienteilnehmer eine frühe Form von Diabetes auf. Nach nur wenigen Nächten mit genügend Schlaf hatte sich der Körper jedoch wieder normalisiert.

In Hinblick auf die Zeitumstellung im Rahmen der Sommer- und Winterzeit sollten Menschen mit Diabetes die Einnahme von Medikamenten und die Messungen des Blutzuckers anpassen. Ein Schlaf von mindestens sechs Stunden pro Tag sollte ebenfalls gegeben sein.

Besserer Schlaf durch abwechslungsreiche Ernährung?

Schläft der Mensch besser, wenn er sich ausgewogen ernährt?

An der University of Pennsylvania in Philadelphia laufen Studien, die dieser Frage auf den Grund gehen.

Festgestellt wurde bisher in einer Studie mit 5.600 Erwachsenen: Menschen, die rund sieben bis acht Stunden schlafen, essen abwechslungsreicher als Menschen, die extrem lang oder sehr kurz schlafen. Kurz- und Langschläfer ernährten sich im Durchschnitt einseitiger und nahmen mehr Kohlenhydrate zu sich als Menschen mit einer Schlafdauer von sieben bis acht Stunden.

Darüber, ob es auch Unterschiede in der Kalorienaufnahme gibt, können aktuell noch keine Aussagen getroffen werden. Unklar ist auch, ob sich die Essgewohnheiten tatsächlich auf den Schlaf auswirken. Erforscht werden soll daher zukünftig, ob sich die Dauer des Schlafs verändert, wenn die Ernährung umgestellt wird.

Abnehmen im Schlaf?

Die kanadischen Wissenschaftler Jean-Philippe Chaput und Angelo Tremblay gehen der Rolle des Schlafs beim Abnehmen auf den Grund. Wie sie im „Canadian Medical Association Journal“ erklären, kann sich eine hohe Schlafdauer positiv auf eine Diät auswirken.

In einer sechsmonatigen Studie mit 245 Frauen fanden sie heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Gewichtsreduktion um 33 Prozent höher ist, wenn der Schlaf als angenehm empfunden wird. Dasselbe gilt für einen Schlaf von täglich mehr als sieben Stunden.

Schlafmangel dagegen wirkt sich auf bestimmte Hormone aus, die das Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren. Wer wenig Schlaf bekommt, hat einen erhöhten Appetit und nimmt letztendlich mehr Nahrung zu sich. Diäten können aus diesem Grund häufig nicht eingehalten werden.

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