Bei vielen Nachtschichten droht vorzeitig Schicht im Schacht

Es ist kein Geheimnis: Wer einem Job oder Beruf mit vielen Nachtschichten nachgeht, lebt nicht gerade gesund.

Das wird zumindest gemeinhin angenommen und erfährt nun durch eine neue Studie eine gewisse Bestätigung. Forscher der Harvard Medical School gingen dabei der Frage nach, inwieweit die These zutrifft, ob inbesondere Nachtschichten für Frauen tatsächlich chronische Krankheiten begünstigen. Zu diesem Zweck wurde Fragebögen und Krankenakten von über 74.000 US-amerikanischen Krankenschwestern aus den Jahren 1976 bis 2010 analysiert. In diesem Zeitraum verstarben 14.181 von ihnen, 3.062 von ihnen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie 5.413 an Krebs.

Im Ergebnis nahm die Sterblichkeit um durchschnittlich 11 % bei jenen untersuchten Frauen zu, die mindestens 5 oder mehr Jahre regelmäßig in Nachtschichten gearbeitet hatten. Die Gefahr für Lungenkrebs war unter den Nachtschichtlerinnen sogar um 25 % höher als bei jenen, die keine Nachtdienste schoben. Die Ergebnisse der Studie lieferten weitere Belege dafür, dass Nachtschichtarbeit einen erheblichen Einfluss auch die Gesundheit und auf die Lebensdauer haben kann. Allerdings gäbe es noch keine Erkenntnisse darüber, ob und wie man Nachtarbeit für die Betroffenen besser organisieren kann, damit die möglichen negativen Begleiterscheinungen für die Gesundheit minimiert werden können.

 

Fluglärm kann Herz und Kreislauf schädigen

Eine Studie aus Mainz hat neue Erkenntnisse in der Fluglärmforschung gebracht. Die Studie von Professor Thomas Münzel macht deutlich, bei welchen Schallpegeln Schäden an Gefäßen verursacht werden können.

Nachtfluglärm erhöht im Schlaf das Stresshormon Adrenalin. Durch den Anstieg des Adrenalins können sich die Gefäße nicht mehr so stark weiten, wie es normalerweise der Fall ist. Diese Funktion kann durch die Einnahme von Vitamin C zwar teilweise, aber nicht vollständig wiederhergestellt werden kann. Letztendlich kann Fluglärm daher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursachen und bis zum Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Auch bei Menschen, die glauben, bereits an den Fluglärm gewöhnt zu sein, da sie nicht mehr durch den Lärm wach werden, haben ein erhöhtes Risiko für derartige Erkrankungen.

Die Studie ist erschien im European Heart Journal, Juli 2013.

 

Erinnerungen im Schlaf festigen

Kinder mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS können emotionale Erinnerungen im Schlaf schlechter festigen. Dies ergab eine Studie der Uniklinik Kiel. Getestet wurden 16 Jungen mit ADHS zwischen neun und zwölf Jahren.

Den Kindern wurden vor dem Schlafengehen 140 Bilder mit unterschiedlichen Motiven gezeigt. Die Hälfte der Bilder zeigte Motive, die Emotionen auslösen, darunter gefährliche Tiere, die andere Hälfte der Bilder zeigte harmlose Gegenstände. Diese Bilder wurden zudem einer Kontrollgruppe gleichaltriger Kinder gezeigt, die nicht an ADHS litten.

Am nächsten Morgen wurde die Erinnerung getestet. Die Jungen mit ADHS konnten sich an beide Bildgruppen gleich schlecht erinnern. Die Kinder ohne ADHS dagegen erinnerten sich gut und genau an die Motive, die Emotionen hervorriefen. Die Studie zeigt, dass Kinder mit ADHS emotionale Erinnerungen während der Nacht schlechter festigen als Kinder ohne ADHS. Die Forscher vermuten, dass die Verarbeitung von Reizen im Bereich des Stirnhirns bei Kindern mit ADHS verändert ist.

Quelle: www.welt.de