Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen?

Rohstoffe nachhaltig einsetzten – das ist das Ziel der Wissenschaftler um Prof. Christoph Wittmann von der Universität des Saarlandes.

Die Forscher wollen mit einem völlig neuen Verfahren Nylon herstellen: Mikroorganismen sollen das Nylon aus nachwachsenden Rohstoffen produzieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Forschungsprojekt, das auf drei Jahre angelegt ist, mit 1,4 Millionen Euro.

Erdöl wird nicht nur für Heizöl oder Benzin verwendet. Es kommt auch häufig für die Herstellung von Kunststoffen, Farben und Kosmetika zum Einsatz. Angesichts der Prognose, dass die Erdölvorkommen in einigen Jahrzehnten erschöpft sein werden, sind alternative Möglichkeiten gefragt. Mit Hilfe biotechnologischer Verfahren wollen die Wissenschaftler aus Saarbrücken um Prof. Wittmann die nachhaltige Nylonproduktion möglich machen.

Nylon wird unter anderem in der Automobilindustrie verwendet. Die Vorstufe des Nylons ist die so genannte Adipinsäure. Diese wird aktuell aus Erdöl gewonnen und ist nicht nur die Basis für Nylon-Kunststoffe, sondern auch für Dünger und Pharmazeutika. Wittmanns Forschungsziel ist es, die Adipinsäure aus Abfällen zu gewinnen – beispielsweise aus Holzabfällen, da diese häufig viel Lignin enthalten. Dieser Stoff wird bisher einfach mitverbrannt. Das soll sich nun ändern. Bakterien sollen aus dem Lignin die Vorstufe der Adipinsäure herstellen. Im Anschluss daran soll diese Vorstufe mittels Hydrierung in Adipinsäure umgewandelt werden. Gelingt das Forschungsvorhaben, könnenKunststoffe möglicherweise bald aus biobasierten Abfällen hergestellt werden.

 

Mikrofasern schädigen die Umwelt

Mikrofasern werden bei Kleidungsstücken immer häufiger verwendet.

Die Fasern aus Acryl, Nylon oder auch Polyester sind vor allem deshalb so beliebt, weil sie schnell trocknen schnell und relativ robust sind. Doch Mikrofasern haben einen erheblichen Nachteil: Beim Waschen von Mikrofaserkleidung lösen sich kleine Partikel aus der Kleidung. Diese gelangen letztendlich mit dem geklärten Abwasser ins Meer.

Dies schädigt nicht nur die Tiere, die die winzigen Partikel ungewollt in sich aufnehmen, sondern auch den Menschen. Denn durch den Konsum von Fisch nehmen wir die Partikel selbst wiederum auf.