Kehren Bio-Bauern zurück zum konventionellen Anbau?

Öko-Bauern können mit ihren Erzeugnissen nur noch schwer ihre Existenz sichern.

Grund dafür sind die stetig sinkenden Preise für Bio-Lebensmittel. Hatten zuvor noch viele konventionelle Landwirte erwogen, auf ökologische Landwirtschaft umzustellen, sind diese Pläne nun fürs Erste verworfen. Stattdessen ziehen Bio-Bauern ernsthaft in Erwägung, wieder auf konventionellen Anbau umzusteigen.

Waren Bio-Lebensmittel in den vergangenen Jahren in der Regel rund 30 Prozent teurer als konventionell angebaute Erzeugnisse, kosten sie aktuell teilweise nur geringfügig mehr. Zurückzuführen ist dies auf Importe, die günstiger sind als deutsche Bio-Produkte.

 

Mehr Öko-Anbau in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern?

Die Nachfrage nach Lebensmitteln in Bio-Qualität steigt in Deutschland stetig. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat Bayern das Landesprogramm „BioRegio 2020“ ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist die Verdoppelung der Produktion von Öko-Lebensmitteln in Bayern bis zum Jahr 2020.

Mit rund 5,4 Millionen Euro unterstützt das Land in den kommenden Jahren die Bereiche Vermarktung, Bildung und Beratung. So sollen beispielsweise Kompetenzzentren für Ernährung, aber auch die Etablierung von Öko-Modellregionen gefördert werden. Darüber hinaus ist die Einrichtung einer zweiten Fachschule sowie zweier Akademien für ökologischen Landbau in Planung.

Auch das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat bis zum Jahr 2020 konkrete Ziele: Bis dahin soll die Ackerfläche für ökologischen Anbau von 123.000 Hektar (9,1 Prozent aller Agrarflächen) auf 150.000 Hektar erweitert werden.

Aktuell liegt Bayern in der Produktion von Bio-Lebensmitteln mit mehr als 6.500 Öko-Betrieben und einer bewirtschafteten Fläche von rund 210.000 Hektar bundesweit bereits vorn. Nahezu ein Drittel aller deutschen Biobetriebe befindet sich in Bayern.

Bhutan will erstes Öko-Land werden

Das im Himalaya gelegene Land Bhutan ist bereits vor fünf Jahren mit der Einführung des Glücks-Index bekannt geworden.

Seitdem steht in Bhutan das Wohl der rund 700.000 Einwohner über dem wirtschaftlichen Erfolg des Landes. Nun hat sich das Land dazu entschlossen, das erste Land zu werden, das in der Landwirtschaft ausschließlich auf biologischen Anbau setzt.

Bereits jetzt verzichten viele Bauern in Bhutan auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. Zukünftig ist geplant, den Verkauf von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden zu verbieten, um Gewässer, Boden und Pflanzen zu schützen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll der biologische Anbau schließlich zur Pflicht werden. Die biologische Landwirtschaft ist zudem ganz im Sinne des Buddhismus, der es erfordert, im Einklang mit der Natur zu leben.

Auch wirtschaftlich sieht das Land einen Nutzen im biologischen Anbau. Schon jetzt exportiert Bhutan Reis, Gemüse und Obst nach Thailand, Indien und in die USA. Durch die neuen Öko-Standards könnte das Land seinen Export aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln weiter ausbauen.

Quelle: www.eu-umweltbuero.at