Schlafen kann man, wenn man tot ist – das zumindest glauben wohl viele Teenager – und nicht nur die. Dauerhaft ist das aber nicht so gut – doch ist die Teenagerzeit nicht ohnehin ein Ausnahmezustand?
Dabei ist ausreichend viel Schlaf nicht der einzige Faktor für ein gesundes Leben. Nichtsdestotrotz will eine neue Studie herausgefunden haben, dass Kinder und Jugendliche, die ungünstige Schlafrhythmen pflegen und generell zu wenig schlafen, eher dazu neigen, während ihrer Teenagerzeit und später als Erwachsene ein Suchtverhalten auszubilden als jene ihrer Altersgenossen, die immer brav und pünktlich ins Bett gehen.
Konkret steige die Wahrscheinlichkeit in der Altersgruppe von 14 bis 16 Jahren um satte 47%, dass ein Jugendlicher übermäßig zur Flasche greift, gar harte Drogen konsumiert und sexuelle Bekanntschaften macht, die er kurze Zeit später bereuen wird, wenn er unter Schlafstörungen und/ oder chronischem Schlafentzug leidet. Für die Studie wurden die Schlafgewohnheiten von 6.500 Jugendlichen aus den Jahren von 1994 bis 2002 untersucht.
Auch hiermit bestätigt sich wohl allerdings wieder eine Binsenweisheit, dass nämlich dauerhaft zu wenig Schlaf problematisch werden kann – vor allem für Heranwachsende, die ohnehin vor immensen Herausforderungen gestellt sind. Und andererseits leuchtet es ein, dass diejenigen Teenager, deren Eltern darauf geachtet haben, wann die Stunde für die Heia zählt, dadurch viel seltener in die Gelegenheit kamen, über die Stränge zu schlagen. Aber zumindest legt die Studie neben der Erfordernis, den pubertierenden Nachwuchs zu ausreichend Schlaf anzuhalten, wieder einmal die Frage nahe, ob zum Beispiel der alltägliche Schulbeginn morgens um 8.30 Uhr oder 9.00 Uhr nicht nur den ausgeschlafenen Schülern besser bekommen würde.